To Be – Named


bellu&bellu, Angélica Chio, Zhaoyue Fan, Jeanno Gaussi, Tuli Mekondjo, Jenny Irene Miller, Nnenna Onuoha, Keith Wilson, Luz María Sánchez, Katharina Schnitzler, Bently Spang, Elizabeth Withstandley

1. Juli 2023 – 1. Oktober 2023

Namen können unsere Abstammung und das Wissen um unsere Muttersprache verdeutlichen. Sie sind etwas sehr Persönliches, können aber auch etwas sehr Politisches sein, da über Namensgebungen Machtmissbrauch ausgeübt werden kann. Dem Thema der Namensgebung und der Bedeutung von Namen für die Entwicklung oder Unterdrückung der Identität eines Menschen widmet sich die Kunstausstellung “To Be - Named” im Haus Kunst Mitte, die in Zusammenarbeit mit dem Experimental Humanities Collaborative Network entstanden ist. Sie ist die erste Station eines internationalen Vorhabens, das Ausstellungen zum gleichen Thema in Athen (Griechenland), Mexiko City (Mexiko) und Bischkek (Kirgisistan) vorsieht.

Den Nukleus der Ausstellung bilden sechs künstlerische Positionen aus den USA, die an allen vier Orten gezeigt und um ebenso viele lokale Positionen ergänzt werden. Mit diesem Ansatz lokale und internationale Künstler:innen zusammenzubringen, verfolgt die Schau das Ziel einen Dialog unter den teilnehmenden Künstler:innen mit unterschiedlichsten Erfahrungen und Weltsichten sowie mit dem Publikum zu fördern. Weiterhin soll auf die spezifischen Diskurse zur Ausstellungsthematik in den jeweiligen Ländern eingegangen werden.  

An allen Ausstellungsorten werden die Arbeiten von Zhaoyue Fan, Jenny Irene Miller, Luz María Sánchez, Bently Spang, Keith Wilson und Elizabeth Withstandley gezeigt. Sie beschäftigen sich u. a.  mit dem Verlust von Identität beim Übersetzen von Namen in einen anderen kulturellen Kontext oder um das Bestreben indigener Kulturen in Nordamerika über Namen und Benennungen ihren Anspruch auf kulturelle Identität und Bindung an territoriale Heimaten zu manifestieren. 

Tuli Mekondjo, Nnenna Onuoha, Angélica Chio, Jeanno Gaussi, Katharina Schnitzler und das Künstlerduo bellu&bellu ergänzen diese Auswahl in Berlin. Die für Berlin ausgewählten Künstler:innen thematisieren in Gemälden, Installationen, Filmen und Fotografien die Spuren kolonialer Geschichte und kolonialen Unrechts, die sich über Namensgebung, Bildaneignung oder einseitige Formen der Geschichtsschreibung über Jahrzehnte manifestiert haben.