Zwischen Anfang und Ende: Elisabeth und Manfred Bartling

Mit der letzten Hausführung für dieses Jahr möchten wir Ihnen unsere aktuelle Präsentation im Stifterraum vorstellen. Dieser Raum ist Elisabeth und Manfred Bartling gewidmet und dokumentiert ihr Engagement für das Haus. Kunst. Mitte. Gleichzeitig präsentiert er ausgewählte Werke aus ihrem Schaffen. Auf einem gemütlichen Sofa kann man den Erzählungen Manfred Bartlings im Rahmen eines Interviews lauschen oder einen der Gedichtbände von Elisabeth Bartling zur Hand nehmen.

In dieser Hausführung richtet sich die besondere Aufmerksamkeit auf die ausgestellten Arbeiten von Manfred Bartling, die sich der Darstellung des menschlichen Kopfes widmen. Mit Radierungen oder Filzstift unterscheiden sich die Techniken und Arbeitsweisen stark voneinander. Mal reduziert, mal detailliert und an anderer Stelle konfus oder verzerrt, vermittelt die Auswahl der Arbeiten die verschiedenen Facetten seines künstlerischen Schaffens.

Im Mittelpunkt stehen Zeichnungen von Köpfen, darunter eine Reihe, in der die Gesichter aus zwei gespiegelten, jedoch farblich variierenden Gesichtshälften zusammengesetzt sind. Die beiden Hälften wirken beinahe janusartig, nicht weil sie sich abwenden, sondern weil sie als farblich kontrastierende Seiten eines einzigen Gesichts nebeneinander erscheinen. Mal in Blau, mal in Rot ausgeführt, stehen sie wie zwei Pole gegenüber: Warm und Kalt, Ruhe und Energie, Anfang und Ende. Im Nebeneinander dieser farblichen Gegensätze entsteht ein neues Ganzes, ein Gesicht in frontaler Ansicht, das beide Seiten in sich trägt.

Anfang und Ende liegen stets dicht beieinander und wo das eine beginnt, berührt es das andere. Aus dieser Nähe und aus dem Übergang zwischen beiden Polen entsteht das Neue. Ein Moment des Wandels verdichtet sich sichtbar im Bild und macht die künstlerische Auseinandersetzung mit Veränderung und Transformation erlebbar.

Ausstellungsansicht Manfred Bartling im Stifterraum im Haus. Kunst. Mitte., © Team HKM