Werner Rogalewski (1919 – 1988)

Werner Rogalewski wurde 1919 in Berlin geboren und zeigte bereits sehr früh großes Interesse am Skizzieren und Zeichnen. Mit 19 Jahren wurde er zum Arbeitsdienst gerufen und diente anschließend bis 1944 als Soldat. In Italien geriet er in englische Gefangenschaft, die er bis 1948 in Algerien und Ägypten verbrachte. Nach seiner Entlassung kehrte er nach Berlin zurück. Dort begann er ein Studium an der „Meisterschule für Graphik und Buchgewebe“, welches er 1955 abschloss. Anschließend arbeitete er als Gebrauchsgrafiker in Bremen. Unter dem Künstler-Pseudonym ROGA schuf er, angelehnt an den Surrealismus schon Anfang der fünfziger Jahre Feder- und Bleistiftzeichnungen. Nach seinem Eintritt in den Bremer Künstlerbund im Jahre 1956 folgten mehrere Ausstellungen unter anderem in Berlin, Bremen, Bückeburg, sowie Holland, die alle sehr gut besucht waren. Dieser große Erfolg ist seinem eigenwilligen Stil zuzuschreiben. Rogalewski erklärte, er wolle das Unbekannte darstellen und sichtbar machen. So entwickelte er einen völlig neuen Stil, der sich von allem bisher Dagewesenen distanzieren würde. Seine Werke nannte er Bilder, Zeichnungen und Objekte, die Mitteldinge zwischen Bild und Plastik seien. Diese zeichnen sich durch ihre Vielfältigkeit in Motiv, Technik und Material aus.

Hier verwendete Rogalewski eine eigens entwickelte Quelltechnik, bei der eine farblose flüssige Chemikalie auf eine Oberfläche gegeben wird, wodurch diese aufquillt, was einen plastisch-reliefartigen Effekt erzeugt. Die Plastizität wächst dabei aus dem Material selbst heraus. Diese Technik taufte der Künstler „Das Roga Relivio“.

Werner Rogalewski, Ohne Titel, 1972, Quelltechnik, coloriert, 14,5 cm x 16,5 cm

Werner Rogalewski, Ohne Titel, unbekannt, Quelltechnik, Relief, 15 cm x 14 cm x 1,4 cm