Kontaktschleife

Jubiläumsausgabe und Leitmotiv der 10. Ausgabe des EMOP Berlin – European Month of Photography

touch. Politiken der Berührung

Von der Jury ausgewählter Beitrag des VdBK 1867

03.03.2023 bis 02.04.2023

Kontaktschleife

Ein Berührungsimpuls wird weitergeleitet und löst eine Reaktion aus – so ist die technische Wirkweise einer Kontaktschleife definiert. Der Impuls verändert sich, wird stärker und schreitet fort, löst weitere Reaktionen aus, verändert sich wiederum und bringt das System zum Schwingen. Die Berührung kann sich entfalten.

Diese positive Annahme ist der Ausgangspunkt für die Ausstellung Kontaktschleife des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e.V. Die gezeigten Arbeiten thematisieren unterschiedliche Formen des Zusammentreffens von Menschen, Dingen oder Lebensentwürfen. Zu sehen sind fotografierte Begegnungen in öffentlichen und privaten Räumen, in der Zeit, über Grenzen hinweg. Die Bildautorinnen lesen mit Hilfe der Fotografie Spuren gemeinsamer Erlebnisse und zeigen damit in unterschiedlicher Weise, was sie auf imaginärer und realer Ebene berührt. Sie verdeutlichen, dass jede Begegnung und Berührung eine Einladung ist, über sich selbst zu reflektieren und dass jeder Kontakt einen Impuls für die Entstehung von etwas Neuem darstellt.

Als Ausbildungsstätte für Künstlerinnen gegründet, denen in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Kunstakademien verschlossen blieben, unterstützte und vernetzte der Verein in seinen Anfängen vorwiegend Malerinnen, aber auch Grafikerinnen und Bildhauerinnen gehörten zu den Mitgliedern. Heute bildet der Verein, parallel zur Kunstwelt, alle künstlerischen Medien ab. Die Fotografie-Ausstellung Kontaktschleife zeigt Arbeiten von explizit fotografisch arbeitenden Künstlerinnen sowie Positionen, die das fotografische Medium genre-übergreifend nutzen. So sind Künstlerinnen vertreten, die in der Fotografie eine Erweiterung ihrer bildhauerischen, malerischen und konzeptionellen Ideen finden, die den fotografischen Ausdruck plastisch-skulptural nutzen oder manuell bearbeiten.

Mit Arbeiten von: Susanne Ahner, Murshida Arzu Alpana, Bettina Cohnen, Daniela Fromberg, Harriet Groß, INGARTAN, Friederike Klotz, Mara Loytved-Hardegg, Elisabeth Masé, Cornelia Renz, Nadja Siegl, Anja Teske, Ingeborg Gerdes & Gisela Weimann.

Die Ausstellung findet statt im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography und in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin. Sie wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Asyl der Kunst Stiftung und des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867.