Kabinettausstellung im Herbst 2024
Manfred Bartling
Die Herbstausstellung 2024 präsentierte ausgewählte Werke des Stifters und Künstlers Manfred Bartling. Ausgestellt wurden einige Gemälde und auch Arbeiten auf Papier. Der Fokus dieser Kabinettausstellung lag dabei auf der Porträtierung verschiedener Familienszenen.
In mehreren Werken Bartlings tritt das Thema Familie in den Vordergrund, mal direkt, mal in subtiler Andeutung. Die dargestellten Szenen zeugen von Nähe, Intimität, Fürsorge und Alltag, zugleich aber auch von innerer Distanz, Rollenverteilung und stiller Zurückhaltung. Oft handelt es sich um Familienportraits, bei denen sich Manfred Bartling selbst in den Hintergrund rückt.
Teil der Präsentation war ein eindrucksvolles Selbstporträt des Künstlers und seiner Familie aus dem Jahr 1963, das in einem expressiven, farbintensiven Stil ausgeführt wurde. Die Komposition zeigt drei Figuren: einen Mann im Hintergrund, eine Frau im Vordergrund, die zentral positioniert ist, und ein Kind, das die Frau behutsam in den Armen hält. Neben Manfred Bartling lassen sich die beiden anderen dargestellten Personen als Elisabeth Bartling und der Sohn des Paares, Stefan Bartling, identifizieren.
Auffällig ist die intensive Farbgestaltung des Gemäldes: Verschiedene Blautöne dominieren den Hintergrund und rufen Assoziationen an Traum, Distanz und Kühle hervor. Im Kontrast dazu stehen leuchtende Orange- und Gelbtöne im Vordergrund, die Wärme und Präsenz ausstrahlen. Durch die Farbwahl werden die Unterschiede in den Beziehungen der drei dargestellten Personen eindrucksvoll hervorgehoben: Während die Mutter das Kind behutsam in den Armen hält und beide einander zugewandt sind, bleibt die männliche Figur im Hintergrund, ein stiller Beobachter, dessen zurückgenommene Position und schattenhafte Konturen ihm eine zugleich schützende wie distanzierte Rolle verleihen.
Der expressive Stil Bartlings zeigt sich besonders in der dynamischen Pinselführung. Die malerische Umsetzung wirkt kraftvoll und lebendig. Der fließende, fast schon schwerelose Hintergrund verstärkt den Eindruck eines traumartigen Raums, der sich von der Realität abhebt.